Pralinenschachtel - Projekt
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 Kapitel sechs

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BeitragThema: Kapitel sechs    Kapitel sechs  Icon_minitimeMo Mai 13, 2013 3:22 am

Ich weiß nicht ob der Schluss so gut ist oder ob ich noch was anfügen muss. Aber hier ist das sechste Kapitel ^^



Die nächsten Wochen liefen besser als ich gedacht hatte. Da ich das Thema „gehen“ vermied, war das Zusammenleben mit June auch zu ertragen. Sie sorgte sich um mich und gab mir alles was ich zum Leben brauchte. Ich bekam sogar ein T-Shirt und eine andere Hose zum Anziehen ohne, dass ich den Wunsch geäußert hätte. Als ich sie fragend angesehen hatte, hatte sie nur gemeint: „Du kannst ja nicht ewig das selbe tragen.“ Bei dem Wort „ewig“ musste ich kurz schlucken, erwiderte aber nichts weiter. Man musste den Streit ja nicht provozieren. Ansonsten verliefen die Tage eintönig. Tagsüber war ich meist alleine und verbrachte meine Zeit damit, diverse Bücher zu lesen oder mich in der Wohnung umzusehen. Die Tür versuchte ich nicht mehr zu öffnen. Ich wusste, dass es sowieso keinen Sinn hatte. Abends bekam ich manchmal mit, wie June in diesem Zimmer verschwand, aber ich wagte es nicht, mich in dieser Zeit, der Tür zu nähern. Auf noch einen Schlag auf den Kopf konnte ich verzichten.
Auch wenn das Leben bei June mittlerweile erträglich war, zählte ich trotzdem die Tage bis zum nächsten Vollmond. Meine wahrscheinlich einzige Chance zu entkommen. Ich wusste, dass ich, wenn ich es diese Mal nicht versuchte, wieder vier Wochen warten musste, bis sich wieder eine Möglichkeit ergeben würde. Und darauf hatte ich beim besten Wille keine Lust. Und ich wollte auch nicht wissen, wie mein Garten aussah, wenn ich weitere vier Wochen weg war. Die Ernte dieses Jahr würde ich wahrscheinlich sowieso vergessen können.
Und dann endlich war es soweit. Der Tag verlief wie jeder andere auch. Beim Frühstück war June wie gewohnt gesprächig und auch ich beteiligte mich an dem Gespräch, was eigentlich nicht meine Art war. Aber schließlich würde das heute das letzte Mal sein, dass wir zusammen frühstückten. Da konnte ich mich auch mi ihr unterhalten. Nach dem Frühstück verabschiedete June sich wie gewohnt bei mir und machte sie auf den Weg zur Arbeit. Als sie die Tür hinter sich schloss, setzte ich mich aufs Bett. In gewisser Weise würde ich sie vielleicht sogar vermissen. In vier Wochen konnte man sich schon an die Anwesenheit einer Person gewöhnen. Aber ich durfte jetzt nicht zu sentimental werden. Morgen früh würde ich wieder in meinem Haus tief im Wald sein. Alleine. Nur ich und mein Garten. Es würde anfangs vielleicht komisch sein, aber ich war ein Einzelgänger. Und als Einzelgänger fühlte man sich nun mal alleine am wohlsten.

Ich saß so gut wie den ganzen Tag auf dem Bett. Stand nur auf, wenn es unbedingt sein musste. Draußen wurde es langsam dunkel. Ich wusste, dass ich mich bald verwandeln würde. Die Sonne sank immer tiefer und machte den Himmel für den Mond frei.
Dann war es auf einmal soweit. Die ersten schmerzen setzten ein. Ich erhob mich vom Bett und begab mich in die Nähe der Türe. Ich wollte ja so schnell wie möglich hier Raus, wenn die Verwandlung vollendet war und in der Nähe der Tür zu sein, war dabei eine große Hilfe. Ich hatte die Tür gerade erreicht, als die Schmerzen stärker wurden. Stöhnend lag ich auf dem Boden und krümmte mich. Es fühlte sie an, als würde jeder meiner Knochen brechen. So lange bis sie in der gewünschten Position waren. Diese Schmerzen waren nicht zu beschreiben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es schlimmeres gab. Ein Schrei drang aus meiner Kehle, der schon an das Geheul eines Wolfes erinnerte. Ganz langsam spürte ich, wie ich die Kontrolle verlor. Das letzte was ich mitbekam, bevor mir mein Verstand entglitt, war, dass June sich ins Zimmer stahl.

Noch ein wenig verschlafen schlug ich meine Augen auf. Schwach fiel das erste Sonnenlicht ins Zimmer. Gähnend richtete ich mich auf und streckte mich. Dann erst registrierte ich wo ich war. Am liebsten hätte ich geschrien. Neben mir drehte June sich im Schlaf und zog die Decke weiter zu sich heran. Das konnte doch nicht sein. Warum war ich immer noch hier? Mein Plan war doch so gut durchdacht gewesen. Und die wichtigste aller Fragen war: Warum lag June unverletzt neben mir. Ich war mich sicher, dass ich noch mitbekommen hatte, wie sie ins Zimmer kam, bevor der Wolf in mir die Überhand übernommen hatte. Wie hatte sie es geschafft, nicht verletzt oder gar getötet zu werden? Verunsichert sah ich sie an. Ich konnte mir nicht erklären was passiert war. In diesem Moment schlug sie die Augen auf. Als sie meinen Blick bemerkte, lächelte sie. „Na, hast du gut geschlafen?“ Frage sie, als sie sich aufrichtete. Die Verwirrung war mir wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben. Denn June sah mich nun fragend an. „Was ist los? Hab ich was falsch gemacht?“ Ich schüttelte resigniert den Kopf, woraufhin June wieder lächelte. Dann fand auch ich meine Stimme wieder. Ich ging überhaupt nicht auf ihre Fragen ein, sonder platze gleich mit den Fragen heraus, die mich die ganze Zeit schon beschäftigten. „Was ist gestern Nacht passiert? Warum bist du nicht verletzt?“ Die letzte Frage verkniff ich mir. Klar wollte ich wissen, weshalb ich noch hier war, aber ich wusste ja wie sie darauf reagieren würde. Und eine wütende June konnte ich im Moment überhaupt nicht gebrauchen.
Stattdessen beließ ich es dabei und wartete auf ihre Antworten. Es schien als hätte June nur darauf gewartet, mir diese Fragen zu beantworten, denn sie musste nicht lange nach einer Antwort suchen sonder fing sofort an zu sprechen. „Du warst gestern Nacht ganz ruhig. Du hast überhaupt keine Anstalten gemacht mich anzugreifen. Es lag wahrscheinlich daran, dass ich etwas von der Körpersprache der Wölfe verstehe. Deswegen hab ich es auch geschafft, dass du dich gleich beruhigt hast.“
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Burny

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BeitragThema: Re: Kapitel sechs    Kapitel sechs  Icon_minitimeMo Mai 13, 2013 8:34 am

"Warum lag June unverletzt neben mir. Ich war mich sicher, dass ich noch mitbekommen hatte, wie sie ins Zimmer kam, bevor der Wolf in mir die Überhand übernommen hatte." Ein Fragezeichen nach dem ersten Satz und ein mir statt mich im zweiten, ansonsten finde ich das Kapitel an sich durchaus gelungen^^

Wenn er sich am Frühstück beteiligt und du das sogar extra erwähnst könntest du allerdings auch etwas davon schreiben, auch wenn es nur ein zwei Sätze sind die sie austauschen^^
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