Pralinenschachtel - Projekt
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Pralinenschachtel - Projekt

Ein schulinternes Projekt.
 
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 Kapitel fünf

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Beau

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BeitragThema: Kapitel fünf   Kapitel fünf Icon_minitimeSo Mai 12, 2013 3:35 am

Ich hoffe es ist nicht zu lang:

Bevor man sich einen Plan zurecht legt, muss man die Gegebenheiten und Umstände klären. So geht jeder gute Stratege vor, und so beschloss ich, die Zeit in der June nicht da war, zu nutzen um ihre Wohnung aus zu kundschaften. Denn sie verschwand nach dem Frühstück einfach so mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht und den Worten: „Warte nicht auf mich mit dem Essen!“, zur Tür hinaus. Natürlich schloss sie doppelt und dreifach ab, was schon aufgrund der Silber beschichteten Türklinke gar nicht nötig gewesen wäre. Aber meinen nächsten Gedanken verschwendete ich an ihre letzten Worte. Ich solle nicht mit dem Essen warten. Damit konnte sowohl das Mittagessen als auch das Abendbrot gemeint sein. Also keine feste Zeitangabe. Ich musste mich also darauf gefasst machen, dass sie irgendwann zwischen Mittag und Abend zurück kehren würde. In der Zeit würde ich es sowieso nicht hier raus kommen. Diese Hoffnung hatte ich schon lange aufgegeben. Ich musste vorsichtig vorgehen und meine Umgebung kennen lernen. Trotzdem nahm ich mir einen Augenblick, in dem ich nur im Flur stand und die Stille genoss. Es war ja nicht so, dass June die ganze Zeit nur geredet hätte, aber schon ihre pure unberechenbare Gegenwart hatte einen sehr beängstigenden Einfluss auf mich. Damit meine ich nicht, dass sie mich mit ihrem Chaos angesteckt hätte. Sondern schlichtweg, dass sie mir Angst machte. Seit ich in diesem Haus war geschahen nur seltsame unerklärliche Dinge. Aber wenn ich glaubte, dass sich das ändern würde, sobald June das Haus verlassen hatte, dann hatte ich mich geschnitten.

Ich beschloss also den Mysterien dieses Hauses auf den Grund zu gehen. Die Ausbruchssicherheit der Fenster und Türen hatte ich ja bereits getestet. Also beschloss ich, heraus zu finden, was hinter der Tür lag, von der ich laut June nur geträumt hatte. Aber ich glaubte ihr das natürlich immer noch nicht. Ich wusste was ich gesehen hatte und so drehte ich mich zielgerichtet im Flur um und ging vorsichtig auf die ominöse dunkle Tür am Ende des Ganges zu, aus der June letzte Nacht mit wirklich Angst einflößenden Gesten getreten war. Besonders die Geste, mit der sie mich am Kopf getroffen hatte, war mir im Gedächtnis geblieben. Mein Kopf schmerzte immer noch. June hatte mir zwar Aspirin auf den Nachttisch gelegt, aber die hatte ich nicht angerührt. Man kann ja nicht wissen was einem fremde Leute als harmlose Tabletten verkaufen. Besonders bei June war ich mir nicht sicher ob die Kopfschmerzmittel wirklich so harmlos waren wie sie aussahen. Nicht nach der Aktion am Frühstückstisch. Die hatte mir einen gehörigen Schrecken eingejagt und ich hatte desto mehr das Gefühl, ein Gefangener zu sein. Sie hatte nicht nur geplant, mich hier einzusperren, nein, sie war auch fest entschlossen, mich auf immer und ewig hier zu behalten. Wie gesagt, ich benötigte einen Plan.

Ich richtete meinen Blick auf die Tür, der ich mich näherte. Mich interessierte, was June darin getrieben haben mochte mitten in der Nacht. Mir war ja bereits bewusst, dass sie nicht normal war, aber da war ich dann doch neugierig. Vielleicht lag dahinter die Erklärung für ihr seltsames Verhalten und ihren Wahnsinn. Mein Herz begann heftiger zu schlagen, während meine Schritte langsamer wurden und ich schließlich vor der schlicht schwarz gestrichenen Holztür stehen blieb und mit leicht zitternder Hand nach dem Türknauf griff. Genau hier hatte ich letzte Nacht auch gestanden. Genau hier, bevor das Unerklärliche geschehen war. Ich legte meine Finger um das kalte Metall und versuchte vorsichtig die Tür zu öffnen. Als sie sich mit Behutsamkeit nicht bewegte, legte ich ein wenig mehr Kraft in meinen Griff und versuchte es erneut. Nichts geschah. Nichts. Sie rührte sich nicht. Verwirrt sah ich auf und rüttelte an dem Türknauf. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Ein letztes Mal drückte ich mich gegen die Tür und gab schließlich schwer atmend auf. Sie hatte den Raum abgeschlossen. Sie wollte nicht, dass ich ihn betrat. Also hatte ich doch recht gehabt. Sie hatte sogar Gewalt angewandt um mich von diesem Raum fern zu halten. Das schürte meine Neugier nur noch weiter. Was lag hinter diesem Raum? Was mochte so verfänglich sein, dass June Copperfield es mit aller Macht vor mir geheim hielt. Ich beschloss das Geheimnis zu lüften. Irgendwann würde ich es schon schaffen. Irgendwann würde sie unaufmerksam werden. Moment! Wie lange hatte ich denn vor, noch hier zu bleiben? Ich musste hier raus! Und dazu brauchte ich einen Fluchtplan. Ich wandte mich von der dunklen Tür ab und tigerte durch das Haus, auf der Suche nach Anhaltspunkten, die mir vielleicht weiter helfen konnten. Aber es stellte sich heraus, dass die Räume so voll gestellt waren, dass ich wohl kaum alles durchforsten konnte bis June wieder kam. Was für eine Arbeit. Aber was tat man nicht alles um aus den Fängen einer Irren zu kommen. Also begann ich mein Werk, durchsuche ihre Sachen, klopfte den Boden in den Zimmern ab um einen Geheimtunnel oder eine Falltür zu suchen. Ich weiß das klingt wie einer der Notfallpläne aus den Büchern. Und ich weiß, dass es unwahrscheinlich ist, dass eine ganz normale junge Britin irgendwelche Falltüren unter dem Parkett versteckt hält. Aber erstens war June nicht irgendeine normale junge Britin, und zweitens brauchte ich ja auch einen Notfallplan. Ich musste sicher gehen, dass ich keine Option übersah. Leider waren da keine Falltüren und auch keine Tunnel. Da war rein gar nichts. Sie schien nicht mal einen Keller zu haben. Amerikanische Bauart. Vielleicht lag ja direkt die Erde unter dem Haus? Aber ich traute mich nicht, eine der Dielen aus dem Boden zu nehmen. Das hätte sie bemerkt. Und ich wollte nicht wissen, was geschehen wäre wenn sie es bemerkt hätte.

So vergingen die Tage. Eigentlich eine schreckliche Vorstellung, dass ich es so lange mit June unter einem Dach aushalten musste. Aber tagsüber ging sie sowieso zur Arbeit. Es stellte sich heraus, dass sie Vollzeit arbeitete und daher erst zum Abendessen wieder nach Hause kam. Sie machte mir Frühstück und Abendessen, war wie eine gute Fee für mich. Sie war wirklich sehr höflich und solange ich nicht erwähnte, dass ich irgendwann mal gehen wollte, war sie auch wirklich lieb und zuvorkommend. Entgegen meiner Erwartungen war sie auch wirklich nicht aufdringlich. Sie erzählte mir zwar unablässig, dass sie mich liebe, aber sie schien nicht unbedingt das selbe von mir zu erwarten. Vielleicht kam das ja noch. Die Tage, an denen ich auf irgendeine Art und Weise – durchaus schmerzhaft – ohnmächtig wurde und wieder in diesem verflixten Bett landete, wurden seltener und ich lernte, das Thema Flucht und „wieder weg gehen“ zu vermeiden. Was anfangs wirklich unangenehm war, ist der Umstand, dass June darauf bestand, dass ich mit ihr in dem Bett schlief, in dem ich nach der Vollmondnacht erwacht war. Der Gedanke, mit June das Lager zu teilen machte mir Angst. Wer wusste schon, was sie nachts versuchte mit mir zu treiben? Sie war ja sowieso schon so verrückt, zu glauben sie würde mich lieben und wäre mein größter Fan. Mir wäre sonst noch die Couch im Wohnzimmer geblieben, die ich auch bereitwillig angenommen hätte, aber June hatte wieder begonnen, komisch zu werden, als ich ihr mitgeteilt hatte, dass ich lieber auf dem Sofa schlafen würde. Aus irgendeiner versteckten Nische hatte sie wieder ein Silbermesser gezogen. Die Dinger waren einfach lästig. Diesmal beschloss ich aber, sie zu besänftigen und ihr meine Entscheidung sanfter mitzuteilen. Aber von wegen. Die Sache mit dem „sanft“ schien June nicht groß zu interessieren. Sie wurde sogar noch wütender. Es schien als sprühten grüne Funken aus ihren Augen und mit ihren roten Haaren sah sie wirklich aus wie eine Hexe. Doch trotz meiner Angst beharrte ich darauf, das Sofa als Schlafstätte auszuwählen. Das hätte ich nicht tun sollen. Wirklich. Solltet ihr mal einer Verrückten gegenüber stehen und sie bedroht euch mit einer Messer, versucht nicht sie zu besänftigen, tut einfach was sie sagt. Denn ich bekam meinen Fehler sofort zu spüren. Sie rammte mir tatsächlich das Silbermesser in meinen Unterarm. Es schob sich zwischen Elle und Speiche. Und das Geräusch dazu klang gar nicht gut. Natürlich schrie ich wie am Spieß – genau genommen war ich ja auch aufgespießt – erst aus Schmerz und dann aus purem Schrecken. Sofort spielte sich ein weiteres Horrorszenario in meinem Kopf ab. Was wenn sie die Wunde entzündete? Und ich krepierte hier in den Fängen dieser Irren?! Aber der Schmerz nahm mir bald darauf jeden Gedanken. Schlussendlich machte ich dann noch zusätzlich den Fehler, die wunde anzusehen und der Anblick des Silbermessers, das aus meinem Arm heraus ragte, ließ mich mal wieder in Ohnmacht fallen. Ich bin einfach empfindlich, was Wunden angeht. Ich kann kein Blut sehen. Das konnte ich noch nie. Naja, nach dieser Aktion erwachte ich sowieso wieder im Bett, wieder mit dieser lächerlichen Pyjamahose. Ich bekam hier wirklich nichts anderes zum Anziehen. Als ich June einmal darauf angesprochen hatte meinte sie nur: „Wieso? Ich finde das steht dir sehr gut.“. Das Ganze natürlich wieder mit einem freundlichen Lächeln. Jedenfalls hatte June meine Wunde versorgt und sorgsam verbunden. Und abends als sie wieder kam wechselte sie meinen Verband mit so sorgsamen und liebevollen Händen, dass ich mich tatsächlich fragte ob das wirklich des selbe June wie am vorigen Abend war. Das mit dem bipolar hätten wir damit dann ja wohl geklärt. Aber nach diesem Angriff blieb mir gar nichts anderes übrig, als mit June in diesem Bett zu schlafen. Am Anfang war es noch schrecklich. Ich lag so dicht wie möglich an der Bettkante und machte die ganze Nacht kein Auge zu. Aber irgendwann begann ich mich zu entspannen und nach einigen Nächten konnte ich tatsächlich ruhig neben June schlafen. Sie rührte mich nicht an. Stattdessen machte sie mir weiterhin liebevoll Frühstück und begann sich auf das zu spezialisieren was ich besonders gerne mochte, bis das morgendliche Frühstück unwiderstehlich wurde. Wenn sie mich nicht gerade angriff war June wirklich nett. Ich begann sie zu mögen. Fragt mich nicht warum. Ich war selber erstaunt dass das überhaupt möglich war.

Trotzdem schliff ich nebenher fleißig weiter an meinem Fluchtplan wenn sie nicht im Haus war. Ich hatte mit Ernüchterung fest stellen müssen, dass wirklich sämtliche Außenwände, sowie Fenster für mich unpassierbar waren. Aber was mir fast noch mehr Sorgen machte, war die Tatsache, dass June tatsächlich eine Fanatikerin war. Überall fand ich Fotos von Wölfen und kleine Andenken aus Sendungen, in denen auch nur ansatzweise ein Wolf vorgekommen war. Ihre Wände und Regale waren voll mit diesem Zeug. Irgendwo entdeckte ich ein eingerahmtes Foto, das eine blaue Tür mit weißer Sprühschrift darauf zeigte. Die Sprühschrift sagte schlicht „Bad Wolf“. Ratlos betrachtete ich es kurz und stellte es dann wieder an seinen Platz. Ich muss zugeben, dass June doch in einer gewissen Hinsicht Ordnung zu halten wusste. Mit ihren Büchern schien sie sorgfältig umzugehen. Sie hatte eine Bibliothek, in der das einzig ordentliche wirklich die Bücher waren. Sie waren weder sortiert noch gleichmäßig eingeräumt, aber auf jedem Regalbrett standen exakt 25 Bücher, die alle von Werwölfen handelten. Von Stephenie Meyer bis hin zu Christine Feehan war alles vertreten. Eines Tages griff ich aus lange Weile wahllos nach einem Buch aus einem Stapel, der auf dem Fensterbrett lag und schlug es auf. Ich glaubte schon, meinen Griff bereuen zu müssen, als mir die Autorin auffiel. Clara McCain - „Sagen und Legenden des schottischen Hochlands“. Ausnahmsweise kein Werwolfroman. Natürlich war auch eine Geschichte über Wolfsmenschen enthalten, aber das Buch war im Gegensatz zu den anderen Exemplaren in der Bibliothek nicht damit voll gestopft. Also nahm ich es mit und vertrieb mir die Zeit damit, während mir langsam von Tag zu Tag klarer wurde, dass ich hier als Mensch nicht raus kam. Ich war einfach nicht kräftig genug. Es blieb mir wohl nichts anderes übrig als bis zum nächsten Vollmond zu warten und mir dann in Wolfsgestalt einen Weg aus diesem Haus zu bahnen. Das beinhaltete zwar ein gewisses Risiko, aber es war die einzige Möglichkeit, die ich sah. Also beschloss ich die zwei Wochen bis zum nächsten vollen Mond abzuwarten und bis dahin meinem Konzept, mich mit June gut zu stellen, weiter zu folgen.
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Burny

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BeitragThema: Re: Kapitel fünf   Kapitel fünf Icon_minitimeSo Mai 12, 2013 9:58 am

Und die Kritik!

"In der Zeit würde ich es sowieso nicht hier raus kommen." - Ohne Worte^^

"Was lag hinter diesem Raum?" Eher hinter der Tür^^

Jetzt ein Paar inhaltliche Dinge mit denen ich Problem hatte:
1. Ein bischen mehr Emotion würde der Szene mit dem Messer im Arm gut tun, er beschreibt das für den größtenteil wie einen Krankenbericht den er liest, nciht wie jemand mit einem Messer im Unterarm!
2. Dass er anfängt June zu mögen würde ich noch nicht sagen, eher was in die richtung "Ich begann mich an das Gefängnisleben zu gewöhnen" oder so^^
3. Die Sache mit den Bemerkungen am Ende, und da muss man vorsichtig sein, da haben mir schon viele Lehrer was für abgezogen, enthält zu direkte anspielungen. Wenn du einen ganzen einzelnen Satz über die Aufschrift auf der TARDIS schreibst, wirkt das erzwungen und auch Leser, die den Gag nicht verstehen, merken hier ist eine Anspielung drin. Das selbe gilt für die 25 und das Buch der Highlands. Man könnte es irgendwie á la "Auf dem Regal allein standen schon mindestens fünfundzwanzig Bücher über Werwölfe, von Stephanie Mayers "Twilight" bis zu einem Buch über die Legenden der Schottischen Highlands von einer gewissen Clara McCain, unter einem Poster einer blauen Tür mit den Worten "Bad Wolf" als weißem Graffiti, das die Wand zierte und das Bild des geradezu besessenen Werwolffanatismus vervollständigte." in einem Satz unterbringen und es somit weniger offensichtlich machen^^
4. Sie hat eine eigene Bibliothek? Nice Very Happy

Ansonsten ist es wirklich ein gutes Kapitel, das natürlich schwer zu schreiben war, weil es eine recht lange Zeitspanne überblickt^^

Wir sollten nur langsam anfangen June liebenswürdig zu machen, irgendwie dafür sorgen, dass der Leser sie mag^^
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Beau

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BeitragThema: Re: Kapitel fünf   Kapitel fünf Icon_minitimeMo Mai 13, 2013 1:15 am

Mhm. Mhm. Mhm. Werd ich ändern =D

Ich werd nochmal gucken dass ichs überarbeite. *klapp zusammen*
Und du hast recht Surprised
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