Pralinenschachtel - Projekt
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Pralinenschachtel - Projekt

Ein schulinternes Projekt.
 
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 Kapitel vier

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Burny

Burny


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BeitragThema: Kapitel vier   Kapitel vier Icon_minitimeDo Mai 09, 2013 10:52 am

Sorry, hab unser Abgabedatum über all das Chaos mit der Schule vergessen >.<
Hier ist das Kapitel trotzdem, ein wenig länger als mein letztes.
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Mein Kopf pochte immernoch wie Hölle als ich aufwachte. Es wurde langsam zur Gewohnheit, dass ich umkippte und mich danach in diesem Bett wiederfand, doch was hatte mich diesmal hierher geführt? Ich versuchte die Erinnerungen an die letzte Nacht zusammenzukratzen.
Ich hatte versucht rauszukommen, das wusste ich noch mit Sicherheit. Dann war da dieses Zimmer gewesen... und June. June, die mich niedergeschlagen hatte. June die eindeutig vollkommen kirre war. Ich musste raus, so schnell wie möglich.
Das erwies sich als noch schwieriger als gedacht. Denn als ich die Augen aufschlug, war sie bereits da, eine weiße Schürze über ihrer Kleidung und ein Tablett mit Kaffee in der Hand.
“Morgen Schlafmütze!”, meinte sie lächelnd und machte Anstalten mich auf die Wange zu küssen, woraufhin ich verständlicherweise zurückwich.
“Du brätst mir eins über und erwartest, dass ich das ganze vergesse wenn du mir KAFFEE servierst?”
Es kann sein, dass ich ein wenig grob geworden bin, aber das wäre jeder in dieser Situation. Jeder außer June, die erschreckend ruhig blieb.
“Übergebraten? Du hast das Bett nicht verlassen! Du hast bestimmt nur schlecht geträumt. Und jetzt komm runter, es gibt Frühstück.”, meinte sie, noch immer in dem selben freundlichen Tonfall wie zuvor.
Es war kein Traum gewesen. Ich wusste das. Mein Kopf pochte als würde ein Kuckuck versuchen, sich ein Nest darin zu bauen und selbst ohne sie zu befühlen spürte ich die Beule auf meiner Stirn. Andererseits... sie hatte erwähnt dass sie mich liebte. Genau genommen war erwähnt gar kein Ausdruck. Und sie schien sehr höflich wenn sie mich nicht grade niederprügelte. Vielleicht war es das beste sich mit ihr gutzustellen, so würde sie mich vielleicht aus eigenem Antrieb gehen lassen.
“Frühstück klingt gut.”, meinte ich und stand auf. Ich trug immernoch den lächerlichen Pyjama, doch zu hinterfragen wie er an meinen Körper gekommen war, wäre weder meinem Plan sich mit ihr gutzustellen nützlich gewesen, noch wollte ich es wirklich wissen. So folgte ich ihr einfach stumm ins Wohnzimmer und setzte mich mit ihr an den Frühstückstisch.
Auch wenn ich keine Geisel gewesen wäre, hätte ich mich hier nicht wohl gefühlt. Erst jetzt, da ich den Raum im Licht sah, wurde mir klar wie chaotisch er war. Junes Schuhe standen wirr überall in der Nähe der Tür herum, Klamotten lagen über alle Sitzgelegenheiten verstreut und die Lebensmittel auf dem Tisch waren alle noch in ihren Plastikverpackungen aus dem Supermarkt.
Ich war zwar kein Fanatiker, aber Ordnung war ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. In meiner Hütte hatten alle Kleidungsstücke ihren Platz, meine Lebensmittel baute ich auf akkurat angelegten Feldern an und lagerte sie mit System.
Hier fehlte nicht viel und wir hätten aus Holzschalen vom Höhlenboden gegessen, dieses Chaos lag mir nicht. Und dabei hatte ich noch gar nicht das Chaos mit einberechnet, das mir gegenüber saß.
“Kaffee?”, bot sie erneut an, doch ich winkte ab. Kaffee war das letzte was ich gebrauchen konnte, wenn ich Kopfschmerzen hatte und Tee fand ich auf dem Tisch nicht, also wandte ich mich stattdessen erstmal den Speisen zu.
Der Tisch war reich gedeckt, von Rührei, über Schinken, bis hin zu gebratenen Champignons war alles vertreten. Ein kurzer Blick auf June verriet mir, dass sie jeden meiner Blicke verfolgte, als wolle sie genau Wissen, was ich denn wählen würde.
“Was?”, fragte ich letztendlich genervt, und sie zuckte zusammen. Kurz kam ich mir sehr unhöflich vor, bis ich meine Beule wieder pochen spürte und mich plötzlich kaum noch zügeln konnte, noch unhöflicher zu werden.
“Ähmm... Verzeihung. Ich bin nur so... begeistert dass du hier bist! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mich freue! Ich würde dich am liebsten hier auf der Stelle heiraten... war das zu plötzlich? Tschuldigung, ich überstürze sowas immer wenn ich bis über beide Ohren verliebt bin... aber du verzeihst mir doch eh immer, so ist das eben in Beziehungen. So oder so, kann ich dir was anbieten? Du magst doch bestimmt den hier, oder?”
Sie schob einen Teller mit französischem Schinken zu mir herüber, er war dunkelrosa und eindeutig noch recht blutig. Ich entschied mich ihr weiteres Liebesgeständnis zu ignorieren, nahm mir wahllos eine andere Speise vom Tisch und wies den Schinken angewidert ab, ich bevorzuge mein Fleisch geräuchert.
“Oh... ich dachte ihr Werwölfe mögt das alle...”
Ich verschluckte mich an dem Rührei, das ich gerade vorsichtig in den Mund genommen hatte.
Es war eigentlich idiotisch von mir, dass ich nicht früher darauf gekommen war. silberbeschichtete Scheiben und die Entführung in der Vollmondnacht, es war eigentlich offensichtlich, dass diese Frau wusste, was ich war. Und doch war es ein Schock. Noch nie hatte mich irgendjemand in einer Konversation Werwolf genannt.
Niemand, den ich vor meinem Werwolfdasein kannte, hatte gewusste was ich geworden war und ich habe danach auch niemanden mehr kennen gelernt. Es fiel mir schwer mich zu entscheiden ob es mir gefiel oder es mich abstieß als das bezeichnet zu werden was ich so lange insgeheim gewesen war. So oder so, ablehnen hatte keinen Sinn mehr.
“Du... scheinst ja viel über Werwölfe zu wissen.”, meinte ich vorsichtig. Nicht jeder Durchschnittsbürger wusste, dass Silber nicht nur in Form einer Kugel durch das Herz oder nur in Vollmondnächten wie Gift für einen von meinem Schlag war und ich musste herausfinden woher meine Entführerin ihre Informationen hatte. Was wenn sie zu einer Art Werwolfjäger-Truppe gehörte?
“Oh, ja!”
Ihre Augen schienen zu glänzen. Sie wirkte mit einem Mal wie ein verträumtes Schulmädchen.
“Ich habe alles gelesen was es über Werwölfe zu lesen gibt. Ich meine, ich habe Wölfe schon immer geliebt, ich arbeite sogar in einem Tierpark um bei ihnen zu sein und mehr über sie zu lernen, aber Werwölfe sind viel faszinierender. Leute, sie sich in Wölfe verwandeln können... ich kann mir nichts schöneres vorstellen. Und dann auch noch der Konflikt, die Tragik ihres Lebens...”
Vergesst die Werwolfjäger-Sache. Das hier war viel Schlimmer. Jetzt wurde mir klar, was sie bei unserer ersten Begegnung gemeint hatte, als sie sich als meinen “größten Fan” bezeichnete. Sie war einer von diesen nervtötenden Werwolfenthusiasten. Diesen, die Fangeschichten im Internet posteten und keine Ahnung hatten, wie furchtbar es war, in der Haut eines Wolfes zu stecken.
Und wie viele von solchen sah sie sich als Gefährtin, als Heilerin, als unablässig für den gebrochenen Mann da war, der sich da bei Vollmond verwandelte, und die seinen emotionalen Konflikt nutzen konnte, um ihn zu retten, damit er sich in sie verliebte. Ich musste ihr also klar machen, dass ich ihre Hilfe nicht brauchte.
“Ja... das... ist ja schön und gut. Aber ich bin nicht so wie diese Werwölfe. Ich... muss frei laufen um Leben zu können, weißt du, ich bin ein... Einsamer Wolf! Genau!”
Ihre Mimik war unverändert, noch immer starrte sie mit schimmernden Augen ins Leere.
“Wann kann ich denn eigentlich wieder gehen?”
Ihre Hand krachte auf den Tisch und packte das Brotmesser, sie riss es hoch, ihr Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzerrt. Es schien unmöglich, dass dies die selbe Frau war, die mir eben noch von ihrer romantischen Fantasie erzählt hatte.
“Aber du hast doch alles hier was du brauchst!! Was willst du da draußen? Die Welt ist nicht sicher für dich! Ich kann auf dich aufpassen, dich lieben, mich um dich kümmern!! Du brauchst mich ebenso sehr wie ich dich brauche!!”
Sie schnaufte wie ein Monster, das Messer immernoch auf mich gerichtet, Zorn blitzte aus ihren Augen. Ich war panisch zurückgewichen und atmete eben so schwer wie sie selbst. Diese Frau war komplett verrückt, jetzt mehr denn je. Da war mehr als nur das übliche Fangirl-Benehmen. Sie war eindeutig bipolar.
“Ich... glaube jetzt hätte ich doch gerne einen Kaffee!”, winselte ich, zugegebenermaßen hatte ich die absolute Panik. Sollte mein Leben so enden, an einem Frühstückstisch mit einem Silbermesser im Hals?
Doch mit einem Mal friedlich legte meine “Gastgeberin” das Messer wieder auf das Brotschneidebrett, nahm die Kanne hoch und goss mir höflich etwas ein, das Gesicht wieder so ruhig wie die See nach dem Sturm.
“Zucker?”, fragte sie, nicht weniger süßlich als die Substanz von der sie sprach und ich sank in meinem Stuhl zusammen. Ich war gefangen mit einer verrückten Fanatikerin. Ich konnte nicht durch die Tür oder die Fenster entkommen. Ich brauchte einen Plan.


Zuletzt von Burny am Mo Mai 13, 2013 9:02 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beau

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BeitragThema: Re: Kapitel vier   Kapitel vier Icon_minitimeSa Mai 11, 2013 10:08 pm

Also zuallererstmal: Ich liebe diese verdammte Kapitel! Ich bin dein größter fan Wink
muhaha

Und dann hab ich zwei Kleinigkeiten gefunden:
"In meiner Hütte hatten alle Kleidungsstücke ihren Platz, meine Lebensmittel baute ich auf akkurat angelegten Feldern an und wurden mit System gelagert." - ich würde nach dem und ein "sie" einbauen. einfach weil sich der wechsel zum Passiv sonst so seltsam anhört. Aber kannst du halten wie ein Dachdecker, nur nicht so hoch^^

"Der Tisch war reich gedeckt, von Rührei, bis Schinken, bis hin zu gebratenen Champignons..." - da fände ich es schöner wenn du über Rührei schreiben würdest. Aber das ist nur mein stilistischer Nerv =D

Und zu guterletzt:
"Ich verschluckte mich an dem Rührei, das ich gerade vorsichtig in den Mund genommen hatte." - Ich liebe den Satz^^

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Burny

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BeitragThema: Re: Kapitel vier   Kapitel vier Icon_minitimeSa Mai 11, 2013 11:03 pm

Danke für die Hinweise, ich bring das schnell in Ordnung^^

Jetzt ab ans nächste Kapitel, du eifrige Biene!
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Beau

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BeitragThema: Re: Kapitel vier   Kapitel vier Icon_minitimeSa Mai 11, 2013 11:58 pm

Süß <3

Bin schon am arbeiten. ^^
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